Klappentext:
Vor vier Jahren wurde Vianne von einer Sylphe gebissen. Im folgenden Dämonenfieber verlor sie all ihre Hexenkräfte. Um zu überleben, musste sie ihre Heimat und ihre große Liebe Ezra Tocqueville verlassen. Nun kehrt sie geheilt nach Frankreich zurück, das mittlerweile hinter einer riesigen Mauer liegt, die die Welt vor den Dämonen schützt. Vianne ist fest entschlossen, sich ihre Magie und Ezra zurückzuholen. Vorher muss sie jedoch den jetzigen Großmeister der Magier überzeugen, einen Pakt mit den Dämonen zu schließen. Aber Ezra hat seine eigenen Pläne und in diesen kommt Vianne nicht mehr vor …
Meine Meinung:
Marah Woolf hat sich für mich fast zu einem Garant von toller Romantasy entwickelt. Nach Göttern und Engeln sollte es nun also in das Land von Hexen, Magiern und Dämonen gehen.
Man lernt schon im ersten Kapitel zwei der wichtigsten Protagonisten kennen: Vianne und Ezra. Vianne ist eine der drei Grandier-Schwestern, die alle über Magie verfügen und damit Hexen sind. Sie leben in Frankreich, in einem Ort, der schon seit Jahrhunderten von ihrer Familie bewohnt wird. Doch dann wird Vianne beim Baden von einer Sylphe gebissen und sowohl ihre magischen, als auch ihre körperlichen Kräfte schwinden zusehends. Ihr bleibt nichts anderes übrig, als das Land zu verlassen, um eine Heilung zu finden. Doch bevor sie geht, verabschiedet sie sich von Ezra.
Ezra ist ein Magier und seit Jahren Viannes Schwarm. Doch anstatt Vianne aufzuhalten, wie sie es sich gewünscht hat, verabschiedet er sie und kappt damit vorerst alle Verbindungen.
Vianne reist mit ihren Schwestern Aimée und Maëlle aus Frankreich und findet in Glastonbury, bei der Kongregation der Hexen tatsächlich eine Heilung. Ash, das neuste Mitglied dieses obersten Rates der Hexen und Hexer, konnte Vianne heilen. Doch durch das Dämonenfieber hat Vianne all ihre magischen Fähigkeiten verloren.
Das ist jedoch nicht das größte Problem. Denn dass Vianne und ihre Schwestern überhaupt aus Frankreich rauskamen, gleicht schon einem Wunder – denn das Land wird von anderen durch eine große Mauer abgeschottet. Der Grund dafür: Dämonen.
Der Pakt, den Merlin damals mit den Dämonen schloss und der sie in ein unterirdisches Reich bannt, läuft in wenigen Wochen aus. Die Loge, jene Gruppe, die aus Magiern besteht und für den Schutz der Menschen vor den Dämonen verantwortlich ist, versucht, mit dem momentanen König der Dämonen zu verhandeln. Doch diese Verhandlungen stagnieren und die Kongregation sieht sich gezwungen, einzuschreiten. Da Vianne mit dem momentanen Großmeister der Loge gut bekannt ist – es ist Ezra – schickt die Kongregation Vianne und ihre Schwestern zurück in ihre Heimat. Dort soll Vianne Ezra überzeugen, dass die Kongregation mit den Dämonen verhandeln kann.
Wieder zurück in ihre alte Heimat zurückzukehren, bringt nicht nur liebgewonnene Erinnerungen mit sich, sondern auch Viannes Gefühle rund um Ezra. Und dann muss sie sich auch noch damit auseinandersetzen, dass ihre Magie verschwunden ist.
Wieder auf Ezra zu treffen, scheint alles zu verändern und nur langsam kommt Vianne dahinter, warum die Verhandlungen mit den Dämonen so schwierig sind. Und sie stellt fest, dass sie nicht genau weiß, wem sie überhaupt vertrauen kann – denn sowohl die Kongregation als auch die Loge halten Dinge vor ihr geheim. Doch Vianne lässt das nicht auf sich sitzen und wird schon bald zum Spielball von großen Mächten.
Vianne ist sehr neugierig, impulsiv und leidenschaftlich. Sie liebt ihre Schwestern über alles und hegt Gefühle mit einer überwältigenden Intensität für Ezra. Oft handelt sie erst und denkt dann nach, doch im Kern ist sie eine starke Protagonistin, die alle beschützen will.
Ezra wirkt oftmals wie das genaue Gegenteil zu Vianne. Er ist kühl, distanziert und lässt sich von niemanden helfen. Er ist äußerst pflichtbewusst und riskiert alles, um die Menschen zu retten. Doch wann immer und Vianne aufeinandertreffen, kann sie ihn aus seiner Reserve locken und Ezra zeigt, dass hinter seiner distanzierten Fassade noch etwas ganz anderes steckt.
Nebenprotagonisten wie Ash, Sophie, Aimée, Maëlle, Adrien, Caleb, Wega oder Laurent vervollkommen das Bild der magischen Gemeinschaft in Frankreich. Sie haben alle ihre eigenen Stärken und Schwächen und bei dem einen oder anderen hoffe ich sehr auf weitere Einblicke im nächsten Band!
Ab und an hatte ich ein bisschen Probleme mit dem Setting: Da gibt es diesen verwunschen Wald, es gibt Magie, Heilsalben, Dämonen und Sylphen. Aber dann gibt es auch Telefone und Serien und sogar Netflix wurde erwähnt. Für mich passten diese starken Kontraste manchmal nicht so gut zusammen. Auch hätte ich mir manchmal noch mehr Einblick in das gewünscht, was auf der restlichen Welt passiert. Ab und an wird zwar erwähnt, dass die Welt dem Untergang geweiht ist, wenn die Dämonen kommen, aber sicherlich würden sich auch andere Staaten einmischen, um zu erfahren, was in Frankreich passiert, oder nicht? Da fehlte mir manchmal dieser Einfluss.
Und zuletzt fand ich den Einfluss der Göttinnen zwar sehr cool, an einigen Stellen aber deutlich zu kurz. Ich will nicht spoilern, daher kann ich darauf nicht genauer eingehen.
Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass „Sister of the Stars“ ein packender Auftakt dieser neuen Reihe ist! Mit cooler Magie, tiefen Gefühlen und einem spannenden Cliffhanger hat mich die Geschichte gepackt und ich bin gespannt, wie es weitergeht.
Lesen, wenn: Ihr mal wieder Lust auf eine packende Geschichte rund um Hexen, Magier und Dämonen habt.
Nicht lesen, wenn: Hexen und Magier für euch ins Mittelalter gehören.
