Kate in Waiting – Liebe ist nicht (nur) Theater von Becky Albertalli

Kate in Waiting von Becky Albertalli

Hintergrundinfos:

Titel: Kate in Waiting – Liebe ist (nicht) nur Theater

Autorin: Becky Albertalli

Seitenzahl: 352 Seiten

Verlag: Knaur

Erscheinungsdatum: 01.07.2021

Klappentext:

Anderson ist Kates bester Freund. Seit sie denken können, teilen die beiden einfach alles: die Leidenschaft für Musicals, die Höhen und Tiefen des Alltags und sogar ihre Schwärmereien.
Doch als Matt Olsson in ihrem Theater-Kurs auftaucht, wird ihre Harmonie empfindlich gestört. Denn Matt ist nicht nur ausgesprochen talentiert und mehr als nur ein bisschen attraktiv – er ist auch haargenau Kates Typ. Die Sache hat allerdings einen gewaltigen Haken: Auch Anderson ist völlig hin und weg von Matt …

 

Meine Meinung:

Als ich das Buch in der Bücherei liegen sah, konnte ich nicht einfach daran vorbeigehen. Ich glaube, dass hätte mir ein Freund, der diese Autorin sehr liebt, einfach nicht verziehen – und ich mir vermutlich genauso wenig. Schließlich hat mich die Autorin schon vorher mit einigen Büchern überzeugt und ich war daher sehr bereit, in das High School Leben von Kate und ihren Freund*innen einzutauchen.

Denn Kate gibt es eigentlich immer nur im Doppelpack mit Anderson. Die beiden sind wie Pech und Schwefel und unternehmen alles zusammen. Und sie verlieben sich meistens auch im Doppelpack. Wenn ein Typ nicht auch Anderson gefällt, dann ist es auch mit Kates Verliebtheit schnell dahin. All das ist kein wirklich ernstes Unterfangen, denn da beide sehr schüchtern sind, geht es bei ihren Angebeteten meist nicht über eine Schwärmerei hinaus. Zumindest nicht, bis Matt in ihr Leben tritt.

Matt ist eigentlich ein Schwarm aus einem Sommercamp und die beiden staunen nicht schlecht, als er dann an ihrer Schule als neuer Schüler auftaucht. Doch damit gehen die Probleme erst so richtig los: Denn nicht nur Kate ist sich ziemlich sicher, dass sie Matt sehr mag – Anderson geht es ähnlich. Und auf einmal scheint es, als wenn das einstige Dreamteam sich zwischen Freundschaft und Schmetterlingen entscheiden muss.

Neben diesen Liebesproblemen müssen Kate und Anderson aber auch noch die Herausforderungen an der Schule meistern. Die besteht zu 90% aus A-Typen – Arschlochtypen, die alle Sport treiben. Nach einigen gemeinen Aktionen sind das nicht unbedingt die Leute, mit denen sich Kate und Anderson abgeben wollen und so genießen sie lieber das Umfeld der Theater- und Musical Kids. Und trotzdem verbringt Kate immer wieder Zeit mit ihrem Bruder (rein theoretisch ein typischer A-Typ) und seinem Kumpel Noah.

Kate ist ein harmoniebedürftiger, loyaler und sehr ehrlicher Mensch. Sie ist naiv und überfordert und verhält sich in ihrer Verliebtheit genau so, dass man es total gut nachvollziehen kann. Und gleichzeitig ist sie unsicher, fürchtet sich vor dem Urteil anderer und fühlt sich nur mit Anderson an ihrer Seite so richtig stark.

Das Leben an der High School hat mich sofort in sich hineingesogen und ich hatte das Gefühl, mit Kate im Unterricht zu sitzen oder in der Mensa und die A-Typen zu beobachten, wie sie komische Witze reißen und Unsinn treiben. Und die Theater-Leute waren ebenso meine Insel der Sicherheit, wie sie es für Kate waren.

Die Freundinnen von Kate, Brandie und Raina, verblassen neben Ryan, Noah und Anderson leider und wirken mehr wie die unterstützen Statistinnen von Kate und Anderson. Die beiden dominieren mit ihrer Freundschaft das ganze Buch.

Ich muss gestehen, dass ich zuerst überfordert war von dem Schreibstil. Er ist sehr flott, kurzbündig und die Kapitel gehen immer nur wenige Seiten, füllen dabei aber ganze Szenen aus. Mich in diese Art einzufinden, hat ein wenig gedauert, doch dann hatte ich mich daran gewöhnt und fieberte mit Kate mit, die sich viel zu viele Gedanken über alles macht und für mich damit sehr nachvollziehbar wurde.

Ich hätte mir etwas mehr Auseinandersetzung mit Ryan gewünscht und dass Noah etwas stärker noch in seinem Charakter wirkt. Da war manchmal mehr Tell als Show und ich hatte das Gefühl, dass er nicht ganz so ausdrucksstark war, wie er hätte sein können. Trotzdem hat mir die Story gut gefallen und der Ausflug in die Theater- und High-School-Welt war leichtfüßig und hat Spaß gemacht.

 

Lesen, wenn: Ihr in das Leben an einer amerikanischen High-School eintauchen wollt und Kate und Anderson dabei begleiten möchtet, wie sie versuchen, herauszufinden, was das mit der Liebe eigentlich ist.

Nicht lesen, wenn: Ihr keine leichten Liebesromane mögt oder rundum ausgefeilte und gleichmäßig starke Protagonist*innen sucht.

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