Jenseits der schwarzen Treppe (Cassardim 2) von Julia Dippel

Jenseits der schwarzen Treppe von Julia Dippel

Hintergrundinfos:

Titel: Jenseits der schwarzen Treppe

Untertitel: Cassardim

Autorin: Julia Dippel

Seitenzahl: 432 Seiten

Verlag: Planet!

Erscheinungsdatum: 21.11.2020

Klappentext:

Die kurze Auszeit von Kaiserhof endet für Amaia und Noár jäh, als das Chaos den Wandernden Wald angreift und Cassadim bedroht. Doch nicht nur die Gefahr von außen bringt Amaia in Bedrängnis, sondern auch ihre umstrittene Verlobung mit dem Schattenprinzen, denn die Traditionen Cassardims verpflichten sie zu einem Besuch in der Heimat des Bräutigams. In der Schattenfest muss sich Amaia einer riskanten Herausforderung stellen: Niemand darf von ihrer Liebe zu Noár erfahren – ganz besonders nicht Zima, die Schattenfürstin und Noárs ehemalige Geliebte. Zu allem Überfluss wird Amaia von einer mysteriösen Gestalt verfolgt. Ein Strudel aus Lügen, Geheimnissen und den Schatten der Vergangenheit droht Amaia zu verschlucken und konfrontiert sie letztlich mit der einen wichtigen Frage: Wer ist der Mann, an den sie ihr Herz verloren hat?

 

Meine Meinung:

Ich habe mich ein wenig geziert, wieder in die Geschichte von Amaia und Noár einzusteigen. Der erste Band lag nun schon etwas zurück und ich befürchtete, nicht gut wieder in die Geschichte hineinzufinden. Doch der kurze Rückblick, den die Autorin am Anfang bietet, beseitigte meine Sorgen und ich konnte halbwegs informiert wieder nach Cassardim zurückkehren.

Achtung! Diese Rezension enthält Spoiler zum ersten Band!

Amaia und ihr Verlobter Noár sind vom Goldenen Berg geflüchtet und haben sich am anderen Ende von Cassardim eine Auszeit gegönnt. Nach dem großen Kampf gegen das Chaos und Amaias Großvater Fidrin war das nur allzu verständlich. Nun, da auch Amaias Vater Katair wieder da ist, kann sie sich etwas zurückziehen. Sie ist zwar die Goldene Erbin, aber noch übernimmt ihr Vater die Regierungsgeschäfte.

Die Auszeit mit Noár endet schneller, als Amaia und Noár lieb ist. Es gibt Unruhen im Wandernden Wald und das Chaos scheint verdächtig zielgerichtet zu agieren. Amaia spürt, dass sich da etwas zusammenbraut Doch neben dieser Empfindung muss sie als Goldene Erbin erst lernen, all die Protokolle und Traditionen zu befolgen. Für Amaia, die eher instinktiv reagiert, ist es nicht leicht, sich immer an das Hofprotokoll zu halten. Zudem darf auch niemand erfahren, was Noár ihr wirklich bedeutet – zu groß wäre die Angriffsfläche des Schattenprinzen damit.

So gerne Amaia auch die Traditionen umgeht, so kommt sie doch nicht umhin, Noárs Heimat zu besuchen: Die Schattenfeste. Wenn es für Amaia einen gefährlichen Ort in Cassardim gibt, dann ist das definitiv dieser. Denn dort versuchen Zima, die Ehefrau des Schattenfürsten und ehemalige Geliebte von Noár, und einige andere, Amaia zu beeinflussen und für ihre Vorhaben zu nutzen.

Ich fand mich sehr schnell wieder in die Geschichte ein und war erneut verzaubert von Amaias offenen, ehrlichen Charakter. Sie sagt und tut, was sie für richtig erachtet und versteht es, sich zu behaupten. Die magischen Splitter, die in ihren Händen stecken, ermöglichen ihr, Cassardim auf ganz neue Art zu beeinflussen und das macht sie auch in dieser Hinsicht zu einer starken Kämpferin.

Doch Amaia hat auch nicht ihre Loyalität und Liebe zu ihren vermeintlichen Geschwistern und ihrer besten Freundin Zoey verloren. Das sind neben Noár die Cassarden, für die sie alles riskieren würde. Doch auch Noárs Freunde rund um Pash, Rhome, Drokor, Junos, Keeza und Nox sind für Amaia da und ein steter Anlaufpunkt, um ihre Sorgen los zu werden.

Die verschiedenen Szenen, in denen Noár und Amaia als Feinde auftreten, fand ich sehr erheiternd. Ihr Schlagabtausch ist großartig und sie sind ein ziemlich gutes Team, das für Veränderungen steht.

Doch all dem kommt mehr und mehr Noárs Vergangenheit in die Quere. Sie belasten die Beziehung zwischen Amaia und ihm und zwingen Amaia, zu überdenken, wer Noár wirklich ist.

Ohne nun spoilern zu wollen, muss ich sagen, dass ich gerade zum Ende hin immer mehr an Noár gezweifelt habe. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich Amaias Entscheidung letztendlich vollkommen nachvollziehen kann. Meiner Meinung nach ist sehr viel passiert und bietet einen Haufen an Gesprächsstoff für die beiden. Für mich kam die Entscheidung zu schnell und zu bestimmt. Ich hege die leise Hoffnung, dass das im nächsten Band noch einmal thematisiert wird.

Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass „Jenseits der schwarzen Treppe“ mich wieder ziemlich gut abholen konnte. Amaias natürliche und echte Art bereichert das Buch. Es gibt wunderschöne und fantasievolle Schauplätze, tolle Kampfszenen und einen sehr fließenden, mitreißenden Plot. Für mich gab es zwar, wie auch beim ersten Band, immer wieder Ähnlichkeiten zu „Das Reich der sieben Höfe“ von Sarah J. Maas, doch dieses Mal gelingt es Julia Dippel besser, sich davon etwas abzukoppeln. Ich hoffe, das gelingt ihr im nächsten Band vollends.

 

Lest das Buch, wenn: Ihr Amaia dabei begleiten wollt, wie sie versucht, Cassardim vor dem Chaos zu retten und zu entscheiden versucht, ob Noár ihr zukünftiger Partner sein soll.

Lest es nicht, wenn: Ihr den ersten Band nicht kennt.

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