Hexentochter (Clans of London 1) von Sandra Grauer

Hexentochter von Sandra Grauer

Hintergrundinfos:

Titel: Hexentochter

Untertitel: Clans of London

Autorin: Sandra Grauer

Verlag: Ravensburger Buchverlag

Seiten: 416 Seiten

Erscheinungstermin: 15.05.2019

Klappentext:

Eine uralte Prophezeiung. Ein gefährlich charmanter Magier. Und eine Stadt voller verfeindeter Hexenclans …

Als Caroline den geheimnisvollen Ash kennenlernt, ahnt sie nicht, dass ihr Leben schon bald in seinen Händen liegen wird. Denn Ash ist ein Magier und Caroline eine Hexe. Eine Hexe, deren Magie nie aktiviert wurde – und das wird sie an ihrem 18. Geburtstag das Leben kosten. Während Caroline und Ash alles daransetzen, dieses Schicksal durch ein magisches Ritual abzuwenden, kommen sie sich immer näher. Doch dann erfährt Caroline, dass die beiden mächtigsten Hexenclans von London Jagd auf sie machen. Denn Caroline ist Teil einer uralten Prophezeiung. Und sollte diese sich erfüllen, sind die Hexenclans dem Untergang geweiht …

 

Meine Meinung:

Fantastische Geschichten, die Hexen und Magier in dem Mittelpunkt rücken, sind immer etwas besonders für mich. Nach „Harry Potter“, der Serie, die mich in dieses Genre einführte, hatte ich immer mal wieder Gelegenheit, ein Buch oder eine ganze Buchreihe zu lesen, bei denen es um Menschen mit magischen Fähigkeiten geht. Doch schon lange gab es kein derartiges mehr wie „Clans of London“, und so war es für mich nur eine Frage der Zeit, bis dieses Buch bei mir landen würde.

Die Geschichte spielt – wie der Titel bereits mitteilt – in London. London des 21. Jahrhunderts, mit all seinen vollen Straßen und dunklen Pubs. In genau so einem Laden arbeiten Caroline, die Hauptprotagonistin dieses Buches. Eigentlich ist sie erst 17 Jahre alt und dürfte damit noch gar keine alkoholischen Getränke ausschenken – aber es gelang ihr, ihren Chef davon zu überzeugen, dass sie schon älter ist. Gemeinsam mit ihrer Freundin Megan, die auch in dem Laden arbeitet, lebt sie zusammen in einer kleinen Wohnung.

Während Caroline nicht unbedingt ein Party-Mensch ist, ist Megan das genaue Gegenteil und schleppt ihre Freundin nur zu gerne auf irgendwelche Partys. Auf so einer treffen die beiden Mädels auch auf Henri und Ash: Zwei sehr gute Freunde, die beide unverschämt gut aussehen. Während Megan sofort mit Henri, dem netten und charmanten Typen anbandelt, scheint Ash, der natürlich ein Bad Boy ist, ein Auge auf Caroline geworfen zu haben. Sie interessiert sich aber erstmal gar nicht für ihn – davon lenken sie zum Teil auch ihre Kopfschmerzen hat, die sie schon sehr lange hat und die einfach immer schlimmer werden.

Carolines bis dato relativ normales Leben verändert sich abrupt, als ihr ein paar merkwürdige Dinge passieren. Dinge von der Kategorie: Das dürfte es eigentlich nicht geben. Zum Glück ist Ash da, um Caroline darüber aufzuklären, warum ihr diese Sachen passiert sind – sie ist eine Hexe.

Natürlich kann Caroline das erst nicht so richtig glauben, doch irgendwann bleibt ihr gar nichts anderes mehr übrig. Endlich bekommt sie auch eine Erklärung für ihre Kopfschmerzen: Ihre Magie wurde nicht aktiviert und staut sich daher praktisch in ihr auf. Ihr bleiben nur noch wenige Tage, um das Ritual zu vollziehen, ansonsten wird sie sterben. Und als wäre all das nicht schon gut genug, muss Caroline dafür auch noch ihre Eltern, die sie in ein Heim gaben, ausfindig machen.

Begleitet wird diese Geschichte von einer Prophezeiung, die man am Anfang des Buches zu lesen bekommt. Erst sagt sie einem nicht besonders viel, aber es ist klar, dass sie eine wichtige Rolle spielt. Von vorneherein scheint auch ebenso deutlich, dass Caroline irgendwas mit dieser Prophezeiung zu tun haben muss, doch wie genau ihre Rolle darin aussieht, erfährt der Leser erst im letzten Drittel des Buches.

Caroline ist eine mutige, impulsive und relativ gefestigte Protagonistin. Meiner Meinung nach passt sie gut zu dieser Art von Geschichte und gerade im letzten Teil scheint sie eine innere Stärke aufzubauen. Ich hoffe, dass sie diese im zweiten Teil noch ausbauen und nutzen kann.

Ash ist wie auch Caroline perfekt für diese Geschichte. Er wirkt anfangs wie ein klassischer Bad Boy, der gerne hübsche Mädels aufreißt. Natürlich nur für eine Nacht, versteht sich. Doch Caroline scheint es ihm irgendwie angetan zu haben und zum ersten Mal muss er sich ins Zeug legen, um ihre Aufmerksamkeit dauerhaft fesseln zu können. Er wirkt neben ihr manchmal noch etwas unstet und schwankend und ich bin gespannt, wo seine Loyalität im zweiten Band liegt.

Ich habe zuvor schon angedeutet, dass diese Art von Geschichte gut mit diesen Protagonisten funktioniert. Meiner Meinung nach wirkt dieser Stil, diese ganze Geschichte als wäre das Buch aus dem Jahr 2012 oder so entsprungen. Ich erinnere mich an diese Zeit, als es überall diese klassischen Fantasy-Geschichten gab: Normales Mädchen stellt fest, dass es doch gar nicht so normal ist, sondern, dass es noch eine magische Welt gibt, in der sie eine spezielle Rolle spielt. Dazu gibt es natürlich noch jenen gut aussehenden Typen, der super heiß ist und eigentlich nichts ernstes will, sich in dieses Mädchen verliebt und gemeinsam mit ihr gegen die Bösen/das Schicksal oder was auch immer kämpft.

Der ganze Erzählstil, die Handlung, Carolines Aktionen und Reaktionen passen für mich so perfekt in dieses Bild. Ich wusste oft nicht, ob ich amüsiert darüber sein sollte oder nicht, habe mich aber letztendlich doch eher für das wohlwollendere Gefühl entschieden.

Der Handlungsstrang der Geschichte verläuft zwar etwas vorhersehbar, aber dank der mysteriösen Träume von Caroline und der alten Prophezeiung ergibt sich ein gutes Gesamtbild der Welt, in der sie nun auf einmal lebt. Ich bin sehr froh, dass zum Ende hin viele Aspekte noch geklärt wurden und bin gespannt, ob mich der zweite Band vielleicht etwas mehr überraschen kann.

 

Lesen, wenn: Ihr unbedingt mal wieder Lust auf eine klassische Fantasy-Geschichte habt, die sich um Hexen und uralte Prophezeiungen dreht.

Nicht lesen, wenn: Ihr auf viele überraschende Wendungen oder einen extravaganten Schreibstil hofft.

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