Falling Skye: Kannst du deinem Verstand trauen? von Lina Frisch

Falling Skye: Kannst du deinem Verstand trauen? von Lina Frisch

Hintergrundinfos:

Titel: Falling Skye: Kannst du deinem Verstand trauen?

Autorin: Lina Frisch

Seitenzahl: 464 Seiten

Verlag: Coppenrath

Erscheinungsdatum: 01.01.2020

Klappentext:

Nach einer großen Katastrophe sind die USA zu den Gläsernen Nationen geworden. Endlich ist Schluss mit Diskriminierung, Populismus und impulsiven Entscheidungen! Die Menschen werden in Ratio oder Senso eingeteilt – und zu ihrem eigenen Schutz unterliegen die Emotionalen strengen Auflagen.

Als die 16-jährige Skye zu ihrer Testung einberufen wird, ist sie überzeugt, als mustergültige Rationale erkannt zu werden, der eine glänzende Zukunft bevorsteht. Doch die Prüfungen sind verstörend, und Skye fragte sich immer häufiger, welchem Zweck sie in Wahrheit dienen. Wer ist der mysteriöse Testleiter, der ihr auf Schritt und Tritt folgt? Und wohin verschwinden die Mädchen, die im täglichen Ranking abfallen? Zu ihrem Entsetzen muss Skye erkennen, wer in den Gläsernen Nationen den Preis für die neue Ordnung zahlen soll: sie selbst …

 

Meine Meinung:

Blaue Cover üben irgendwie immer einen besonderen Reiz auf mich aus. Und dann auch noch der Klappentext, der eine spannende Zukunftsvision vorstellt? Für mich Grund genug, in Skyes Welt einzutauchen.

Die Geschichte spielt einige Jahre in der Zukunft. Die USA nennen sich nun „Gläserne Nation“ und unterteilen die Menschen in zwei verschiedene Lager: Entweder ist man ein rationaler Mensch oder ein emotionaler. Mit dieser Klassifizierung gehen verschiedene Privilegien und Verbote einher, doch von Anfang an wird klar, dass es ziemlich erstrebenswert ist, als rationaler Mensch eingeordnet zu werden.

Genau so sieht Skye das auch. Ihr Denken und Handeln ist von dem Wunsch bestimmt, ein „R“ auf dem Handgelenk zu bekommen, das sie als Rationale ausweist. Dann soll es damit auf die berühmte Cremonte-Universtiät gehen, wo die Anführer des Landes ausgebildet werden.

Diesen Plan teilt sie mit Elias, den sie schon seit ihrer Kindheit kennt. Und eigentlich ist Skye auch ziemlich in ihn verknallt, traut sich aber nicht, diese unsichtbare Grenze ihrer Freundschaft zu übertreten. Stattdessen konzentriert sie sich darauf, die besten Noten zu haben, die beste Läuferin in ihrem Team zu sein und ihren Vater stolz zu machen.

Dann wird sie früher als erwartet zu ihrer Bewertung einberufen und macht sich mit anderen Jugendlichen auf den Weg ins Nirgendwo, wo sie in eines der Athene-Zentren gebracht werden. Die nächsten vier Wochen dienen dazu, dass sie verschiedene Aufgaben bewältigen und anhand ihrer Entscheidung bemessen die Psychologen, mit welchem Buchstaben man die Testung wieder verlässt.

Das zumindest glaubt Skye. Doch dann werden die Prüfungen immer herausfordernder und im Athene-Zentrum lernt sie schnell, dass sie nicht allen vertrauen darf. Denn die Psychologen und Testleiter scheinen neben der Testung noch ein ganz anderes Ziel mit den Prüfungen zu verfolgen. Und nach und nach muss Skye entscheiden, ob es wirklich so ratsam ist, als „rational“ eingestuft zu werden.

Dabei lernt man viel über die Hintergründe, warum dieses Bewertungssystem eingeführt wurde. Und als Skye ihre goldene Blase langsam verlässt, wird deutlich, dass dieses System fehlerhaft ist – und wie sehr diese Fehler das Leben von Menschen beeinflussen.

Skye ist sehr wohlbehütet aufgewachsen und so sehr sie auch danach strebt, durch und durch rational zu sein, wird schnell klar, dass noch mehr in diesem jungen Mädchen steckt. Ich fand es aufregend, mitzuerleben, wie sie langsam die Zusammenhänge durchblickt und alles in Frage zu stellen beginnt, was ihr einmal wichtig war. Dabei geht sie mutig und äußerst intelligent vor.

Die zweite Sichtweise des Buches kommt von Alexander, dem Testleiter, der ein besonderes Auge auf Skye geworfen hat. Schnell wird klar, dass er alles daran setzt, damit sie als rational wahrgenommen wird – doch fraglich bleibt, was genau sein eigentliches Ziel ist.

Nebenprotagonisten wie Colin, Luce, Jasmine, Bea und Elias passen wunderbar in dieses Weltbild und zeigen ihre vielschichtigen Persönlichkeiten deutlich. Einige von ihnen konnten mich sehr überraschen!

„Falling Skye“ ist ein äußerst spannend geschriebener Roman. Am Anfang erinnerte er mich noch an die „Infernale“-Serie von Sophie Jordan oder die „Perfekt“-Reihe von Cecilia Ahern, doch schließlich merkte ich, dass Lina Frisch nicht einfach nur diese Romane neu aufgelegt hat. Vor allen Dingen das letzte Drittel war super spannend und hat Ideen und Pläne ans Licht gebracht, die ich so noch nirgendwo gelesen habe. Chapeau vor dieser tollen Welt und dieser spannenden Storyeentwicklung.

Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass „Falling Skye“ definitiv Spaß macht zu lesen. Die Welt ist gut konstruiert, die Protagonistin warmherzig und intelligent und die verschiedenen Plottwists haben etwas ganz Neues erschaffen. Ich bin unglaublich gespannt, wie es im nächsten Band weitergeht.

 

Lesen, wenn: Ihr Lust darauf habt, in eine Welt der Zukunft reinzuschauen, in der Menschen nach ihren Handlungsweisen und Entscheidungen kategorisiert werden.

Nicht lesen, wenn: Ihr keinen Spaß an solchen Zukunfts-romanen habt.

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