Elfenkrone (Elfenkrone 1) von Holly Black

Elfenkrone von Holly Black

Hintergrundinfos:

Titel: Elfenkrone

Autorin: Holly Black

Verlag: cbj

Seiten: 448 Seiten

Erscheinungstermin: 19.11.2018

Klappentext:

Eine Elfenkrone. Ein gefährlicher Prinz. Ein furchtloses Mädchen.

„Natürlich möchte ich wie sie sein. Sie sind unsterblich. Cardan ist der Schönste von allen. Und ich hasse ihn mehr als den Rest. Ich hasse ihn so sehr, dass ich manchmal, wenn ich ihn ansehe, kaum Luft bekomme …“

Jude ist sieben, als ihre Eltern ermordet werden und sie und ihre Schwestern an den Hof des Elfenkönigs verschleppt werden. Zehn Jahre später hat sie nur ein Ziel vor Augen: dazuzugehören, um jeden Preis. Doch die meisten Elfen verachten Sterbliche wie sie. Ihr erbittertster Widersacher: Prinz Cardan, der jüngste und unberechenbarste Sohn des Elfenkönigs. Wenn Jude am Hof überleben will, muss sie ihm mit aller Macht die Stirn bieten …

 

Meine Meinung:

Holly Black – ein Name, den ich tatsächlich erst vor einigen Jahren zum ersten Mal so richtig wahrnahm. Und das, obwohl ich die „Spiderwick“- Serie durchaus kenne und mein bester Freund ein großer Fan dieser Serie ist.

Doch heute ist der Name Holly Black für mich mit drei Dingen eng verbunden:

  • Cassandra Clare: Holly und Cassandra sind gute Freundinnen und schreiben zusammen die „Magisterium“-Serie

  • ein ungewöhnlicher Schreibstil

  • Elfen

All diese Punkte machen die Bücher dieser Autorin für mich zu einem Must-Read. Und gerade Punkt Zwei und Drei finden sich in ihrem neusten Buch „Elfenkrone“ wieder.

Die Geschichte dreht sich um Jude und ihre Familie. Judes Eltern werden von Madoc, ein Wesen aus dem Elfenreich, umgebracht. Er hat seiner Meinung nach dafür einen ziemlich guten Grund: Judes Mutter floh mit ihrer Erstgeborenen, Vivi, aus dem Elfenreich und stahl Madoc damit seine Tochter. Doch Madoc spürte sie wieder auf und nahm nicht nur sein Kind Vivi, sondern auch die Zwillinge Jude und Taryn mit in das Elfenreich.

Das Elfenreich ist für Jude und ihre Schwestern mehr oder minder zu einer Heimat geworden. Während Taryn und Jude sich immer mehr dort Zuhause fühlen, kann Vivi sich nicht eingliedern und unternimmt immer wieder heimlich Ausflüge in die Menschenwelt.

Da Madoc adelig ist, haben es die Drei ziemlich gut getroffen: Sie leben in einem schönem Haus, haben immer Bedienstete um sich herum und Jude und Taryn besuchen wie die anderen adeligen Sprösslinge den Elfenunterricht. Dort lernen sie, den Sternenhimmel zu deuten und wie man mit der Natur im Einklang lebt.

Eigentlich ist alles gut – da gibt es nur einen Haken: Die Elfen spotten über Jude und Taryn, spielen ihnen grausame Streiche und verachten die beiden Mädchen. Besonders die adeligen Kinder rund um den Prinzen Cardan genießen es, die Mädchen zu ärgern.

Während Taryn, die Ruhigere der Beiden, alles versucht, um keinen Ärger und keine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, kann Jude diese ewigen Sticheleien und Streiche einfach nicht mehr akzeptieren. Immer verbissener stellt sie sich gegen Prinz Cardan und sein Gefolge. Sie kämpft mehr und mehr darum, von den Elfen anerkannt zu werden und sich das Recht zu verdienen, weiterhin im Elfenreich zu leben.

Jude folgt ihren Bestrebungen immer weiter, was sie in die Nähe des Königshofes bringt. Sie versucht, ihren Instinkten zu folgen und tut alles mögliche, um sich selbst vor den Elfen zu schützen. Doch während Jude immer tiefer in ihre Wut und in die Intrigen des Hofes versinkt, verkennt sie die eigentlichen Pläne und wirklichen Feinde.

Jude wird einem als selbstbewusste, emanzipierte und starke Protagonistin vorgestellt. Sie steht für sich und ihre Schwester ein und hat ein zwiegespaltenes Verhältnis zum Elfenreich: Während sie einerseits Madoc dafür hasst, dass er ihre Eltern umgebracht hat und sie aus ihrem Leben riss, so setzt sie doch alles daran, im Elfenreich bleiben zu können und sich zu behaupten.

Man kann bei Jude wunderbar ihre Entwicklung mitverfolgen. Je angespannter die Situation wird, desto mehr wird Jude Teil eines viel größeren Planes. Wo es am Anfang noch um Streitigkeiten mit anderen Jugendlichen geht, steht am Ende das Reich der Elfen auf der Kippe.

Taryn, Vivi und Cadan spielen eine ebenso wichtige Rolle. Während ich Taryn am Anfang sehr mochte, so konnte ich Vivi überhaupt nicht leiden und Cadan wusste ich nicht einzuschätzen. Doch so, wie sich auch Jude weiterentwickelte, wandelte sich auch mein Verhältnis zu diesen drei Protagonisten. Gerade, was Cadan anbelangt, bin ich gespannt, wie es weitergeht (wenn es denn weitergeht).

Fast die gesamte Geschichte spielt sich im Reich der Elfen ab. Man bekommt nicht nur ein deutliches Bild des Königshofes, des adeligen Lebens und der Ausschweifungen, sondern erfährt auch viel über die Sitten und Gebräuche der Elfen und anderer Wesen, die ebenfalls in dieser Welt leben. Somit erschafft Holly Black mal wieder eine bunte, aber auch sehr gefährliche Welt. Ich bin gespannt, ob davon noch ein zweiter Teil zu erwarten ist.

 

Lesen, wenn: Ihr mal wieder in eine gut ausgefeilte Elfengeschichte eintauchen wollt, die facettenreich die Kultur der Elfen darstellt. Und wenn ihr auf eine furchtlose und kämpferische Protagonistin treffen wollt, die sich zu behaupten weiß.

Nicht lesen, wenn: Ihr Elfen für heilige und freundliche Wald- und Wiesenwesen haltet, die niemanden was zu leide tun – schließlich will ich nicht, dass euer Weltbild zerstört wird.

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