Die letzte Tür tötet (Dark Palace 2) von Vic James

Die letzte Tür tötet von Vic James

Hintergrundinfos:

Titel: Die letzte Tür tötet

Untertitel: Dark Palace

Autorin: Vic James

Seitenzahl: 496 Seiten

Verlag: FJB

Erscheinungsdatum: 24.04.2019

Klappentext:

Wer überlebt, und wem kannst du trauen?

Englands magischer Adel schreckt bei seinen Intrigen vor keiner Brutalität zurück. Luke wurde unschuldig verurteilt und ist der Gefangene eines besonders grausamen Lords. Seine Schwester Abi versucht verzweifelt, ihn zu befreien. Wird sie es schaffen, bevor sein Wille vollständig gebrochen ist?

Ein atemberaubender Kampf um die Macht,

bei dem unvorhersehbar bleibt,

wer welches Spiel spielt

und wer gewinnt.

 

Meine Meinung:

Ich bin selten in eine Geschichte wieder so schwierig reingekommen, wie in diesen zweiten Teil der „Dark Palace“ Reihe von Vic James. Es ist tatsächlich nun auch schon etwas her, dass ich den ersten Band gelesen habe, aber ich erinnerte mich noch so einigermaßen an die Umstände, mit denen das erste Buch endete.

Achtung! Diese Rezension enthält Spoiler zum ersten Band!

Ich wusste noch, dass Luke als Strafe für seinen Mord an Lord Zelston zu Crovan geschickt wurde – ein Geschickter, dessen besondere Fähigkeit es sei, auf die gefährlichen Menschen der Gesellschaft ein Auge zu haben.

Damit endeten dann auch meine Erinnerungen an den wichtigen Plotteil. Ich erinnerte mich beim Lesen natürlich auch wieder an Abigail, Lukes Schwester, die mit Jenner Jardine verbandelt war. An Daisy, Lukes kleine Schwester, die auf Libby, dem unehelichen Kind von Gavar Jardine aufpasste. Und natürlich waren da noch Doc Johnson/Meilyr Tresco, bei dem man nicht wirklich einschätzen konnte, ob er Freund oder Feind war.

Aber zurück zu den grundlegenden Dingen: In dieser Welt gibt es Gewöhnliche (Menschen ohne Magie) und Geschickte (Die Magie / Geschick) besitzen. Die Geschickten sind so etwas wie der Adel der Gesellschaft und vermögen mit ihren Fähigkeiten die atemberaubendsten Dinge zu tun. Die „Herrschaftsfamilie“ sind die Jardines, mit dem Oberhaupt Whittam Jardine.

Die Gewöhnlichen müssen zehn Jahre für die Geschickten opfern und verbringen diese Zeit in Sklavenstädten oder als Hausdiener bei reichen Lords.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Sichten erzählt: Man begleitet Luke dabei, wie er sich auf Lord Crovans Burg einrichtet und lernt, wie genau die Bestrafung unter diesem grausamen Herren aussieht. Man nimmt teil an Abis Leben, die sich den Rebellen angeschlossen hat, um Lukes Unschuld zu beweisen und ihn vor Lord Crovan zu retten. Man bekommt einen Einblick in Gavar und Silyen Jardines Leben, sowie auch in das Leben von Mistress Bouda, die Zukünftige von Gavar.

Nach dem schwierigen Einstieg – die Geschichte packte mich in den ersten hundert Seiten kaum – fand ich mich langsam wieder in die Welt ein. Jeder Erzählstrang hatte etwas für sich, und doch waren meine favorisierten Sichten auf jeden Fall Silyen und Gavar. Mit Silyen und auch mit Luke bekam ich eine weite Darstellung davon, was mit Geschick möglich ist und inwiefern diese Macht ausgereizt werden kann. Und Gavar entwickelte sich zum Ende hin tatsächlich zu meinem Lieblingsprotagonisten – ich erwarte im nächsten Band Großes von ihm!

Mehr als noch im ersten Band steht der Aspekt der Sklaverei im Fokus. Man begegnet diesem Thema aus unterschiedlichen Perspektiven: Luke und Abi, die selbst davon betroffen waren/sind, Gavar, Bouda und Silyen, die dank dieser Regelung über die Gewöhnlichen herrschen. Mehr und mehr agieren die unterschiedlichen Seiten, um ihre Vorstellung der richtigen Lebensweise durchzudrücken und scheuen dabei keine Opfer oder Mühen. Die Schachzüge von den Geschickten fand ich dabei immer wieder besonders interessant und erstaunlich – sie gehen sehr viel skrupelloser vor als die Gewöhnlichen und verteidigen ihren Anspruch als herrschende Klasse mit allen Mitteln. Abi und Luke werden einmal mehr in die Intrigen und Wirrnisse dieser Welt gezogen und müssen immer wieder entscheiden, wem sie trauen können und wem nicht.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass „Die letzte Tür tötet“ von Vic James etwas brauchte, um mich als Leserin in den Bann ziehen zu können. Doch die faszinierenden Details zu Geschick und magischen Eigenheiten, sowie die verschiedenen Handlungsstränge, die sich immer mehr miteinander verbanden, brachten mich dazu, wieder vollkommen in die Geschichte einsteigen zu können.

 

Lesen, wenn: Euch der erste Band gefallen hat und ihr mehr über Geschick herausfinden wollt.

Nicht lesen, wenn: Ihr eine von der ersten Seite packende Geschichte erwartet.

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