Aus Schatten geschmiedet (One True Queen 2) von Jennifer Benkau

Aus Schatten geschmiedet von Jennifer Benkau

Hintergrundinfos:

Titel: Aus Schatten geschmiedet

Untertitel: One True Queen

Autorin: Jennifer Benkau

Seitenzahl: 544 Seiten

Verlag: Ravensburger Verlag

Erscheinungsdatum: 22.01.2020

Klappentext:

Lang lebe die Königin?

Mailins Schicksal ist besiegelt: Sie wurde zur Königin des magisches Reiches Lyaskye gekrönt – und damit ist ihr Leben verwirkt, sollte sie je wieder einen Fuß in ihr Königreich setzen. Doch hat sie eine Wahl? Immer häufiger sieht Mailin in Visionen, wie Liam, ihr geliebter Lügner und Herr der Diebe, in Lyaskye Schreckliches erleidet. Um ihm zu helfen, muss Mailin in das Land zurückkehren, das ihr den Tod bringen wird. Dafür braucht sie ausgerechnet Nathaniel, den Königskrieger und Weltenspringer, dem sie das Herz aus der Brust gerissen hat …

 

Meine Meinung:

Ich habe mich schon sehr auf den zweiten Band von „One True Queen“ gefreut. Erneut hat mich das Cover total in seinen Bann gezogen.

Achtung! Diese Rezension enthält Spoiler zum ersten Band!

Und dann kam eine relativ schnelle Ernüchterung: Es gelang mir nur ganz schwer, wieder in die Geschichte einzufinden. Und das, obwohl es noch gar nicht so lange her ist, dass ich den ersten Band gelesen hatte.

So viel wusste ich noch: Mailin war zur Königin von Lyaskye gekrönt worden, konnte sich von dem Mann ihrer toten Schwester Victoria, Cassian, befreien und war endlich mit Liam zusammen. Und dann landete sie wieder in der Menschenwelt.

Dass Lyaskyes Macht sie umbringen würde, wenn sie wieder zurück in das magische Land reisen und dort bleiben würde, war mir auch noch klar.

Nach und nach erschloss sich mir auch wieder, dass Mailin sich mit Liam (Traumweber) über einen Zauber verbunden hatte. Und dann gab es da ja auch noch Nathaniel, Königskrieger und jemand, der einst mehr von Mailin wollte.

Mailin geht es in der Welt der Sterblichen nicht besonders gut. Sie träumt gemeinsam mit Liam und erlebt seine dunkelsten Stunden erneut mit ihm. Immer mehr wird ihr klar, dass sie nicht länger in die Welt der Menschen gehört, sondern nach Lyaskye. Doch nur mit einem Cercerys kann sie wieder dorthin springen.

Auf der Suche nach einem solchen stößt sie auf alte Familiengeheimnisse. Als es ihr und Nathaniel schließlich gelingt, nach Lyaskye zurückzuspringen, müssen sie feststellen, dass sich einiges geändert hat. Und zudem müssen sie sich nebst Cassian auch noch mit einer dunklen Macht auseinandersetzen, die Anspruch auf den Thron erhebt.

Ihr merkt es vielleicht schon selbst – irgendwie ist in diesem Buch ganz viel los und daher etwas schwierig, in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen.

Das ist auch einer meiner größten Kritikpunkte: Ich hatte in ganz vielen Bereichen das Gefühl, dass die Autorin irgendein Thema aufmacht, nur, um es dann später nicht weiter zu verwenden. Andauernd passiert irgendetwas und man hat kaum die Ruhe, um all das zu verarbeiten.

Der Antagonist kam mir in diesem Buch viel schwächer und weniger bedrohlich vor, als noch im ersten Teil. Sicher, er demonstriert ab und zu seine Macht – aber dafür, dass man nun mehr über ihn erfährt, hätte ich auch mehr von ihm erwartet. Meiner Meinung nach viel zu schwach.

Und dann ist da ja noch diese andere Macht, die den Thron für sich beansprucht. Immer wieder formuliert Mailin klar und deutlich, dass sie ihr nicht wirklich traut und sogar diese Person macht klar, dass sie nicht unbedingt die Vertrauenswürdigste ist. Und trotzdem wählt Mailin den Weg, ihr zu vertrauen und sie zu unterstützen – für mich nicht klar genug ausgearbeitet, warum sie das tut.

Weiter geht’s dann mit dem Ende. Dieser Plan von Mailin – ich finde, er hat ziemliche Lücken. Ohne zu spoilern, muss ich sagen, dass ich ihn für sehr verrückt und nicht durchführbar halte. Das war zu konstruiert für mich.

Und das Ende-Ende schließlich – puh, das habe ich schon sehr viel besser in anderen Büchern gelesen. Ich habe per se nichts gegen dieses Vorgehen – aber für mein Gefühl war auch das wieder einfach zu platt und zu gewollt.

Zusammenfassend bleibt mir zu sagen, dass der zweite Band meiner Meinung nach überhaupt nicht an den ersten anknüpfen konnte. Ich brauchte 200 Seiten, bis ich mich wieder so einigermaßen aufgenommen fühlte. Die Welt von Lyaskye und ihre Wunder kommen mir deutlich zu kurz, die Protagonisten zeigen keine große Entwicklung und der Handlungsverlauf ist mitunter etwas platt. Da hätte ich mir viel mehr Elan, Stärke und Tiefe gewünscht.

 

Lesen, wenn: Ihr erfahren wollt, ob Mailin Lyaskyes Macht überleben kann.

Nicht lesen, wenn: Ihr auf starke Charakterentwicklungen und vielschichtige Antagonisten hofft.

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